Für die wälder von morgen!

Aktuelles

Aktuell werten wir einen sehr alten Waldstandort durch die Planzungen von Stieleichen und Hainbuchen auf und schaffen damit die Grundlage für einen klimastabilen zukunftsfähigen Wald.

Zum Schutz vor Rehen, Wildschweinen und Damwild wird die Fläche eingezäunt. Ohne diese Einzäunung würden die jungen Bäume dem Appetit der Tiere zum Opfer fallen.
Nach 12-15 Jahren kann der Zaun entfernt und anderweitig genutzt werden.

Einige Impressionen der letzten Monate:

Orchideen

Ungestört am Rande unseres Klimaeichen.de-Waldes blühte von Ende April bis Anfang Juni diese wunderschöne Orchidee. Es handelt sich um das Männliche Knabenkraut (Orchis mascula), auch Stattliches Knabenkraut oder Kuckucks-Knabenkraut genannt.

In Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen sind nur wenige Standorte bekannt, an denen diese Pflanze noch gedeiht. Sie ist ein Wegweiser für eine intakte Natur.

Schlüsselblumen

Früher weit verbreitet, heute nur noch selten zu finden: Diese Hohe Schlüsselblume (Primular elatior) blühte im April und Mai in unserem Klimaeichen.de-Wald als eine der ersten Frühlingsbotinnen. Sie liebt feuchte schattige Auen- und Schluchtwälder. Dort wo sie wächst findet sich häufig Lehmboden.

Der Nektar der Schlüsselblume befindet sich tief unten in der Blütenröhre. Als bestäubende Insekten kommen daher nur langrüsselige Arten wie Hummeln und Schmetterliunge in Frage. Bei Bienen kann man jedoch manchmal beobachten, dass sie die Kronröhre von außen aufbeißen, um auf diese Art an den Nektar zu gelangen.

Die Pflanze dient u. a. auch den Raupen der gefährdeten Schmetterlingsarten Perlbinde und Schlüsselblumen-Würfelfalter als Futterpflanze.

Pilze: Der Zunderschwamm

Ein Foto aus unserem Klimaeichen.de-Wald: Der Zunderschwamm (Fomes fomentarius) ist ein Pilz, der geschwächte Laubbäume, vor allem Buchen und Birken befällt. Er bildet an den Stämmen dicke Fruchtkörper. Die mehrjährigen Gebilde können im Durchmesser bis zu 30 cm erreichen.

Schon in der Steinzeit wurde die locker-filzige Mittelschicht des Pilzes, die so genannte Trama, zu Zunder verarbeitet, also einem Material, das dem Feuer als Nahrung dient und somit beim Feuerentfachen hilft. Durch diese Nutzung erhielt der Pilz seinen Namen. Bereits Ötzi, der Gletschermann, der 1991 in den Ötztaler Alpen gefunden wurde und dessen Alter auf mehr als 5000 Jahre datiert wird, trug Zunderschwamm auf seinen Wanderungen bei sich.

Der Zunderschwamm ist einer der wichtigsten und häufigsten Weißfäuleerreger an Buchen. Durch den vom Pilz eingeleiteten Holzzersetzungsprozess werden die im Holz enthaltenen Nährstoffe dem natürlichen Kreislauf wieder zugänglich gemacht und es entsteht neuer Mutterboden.

Bis ins 19. Jahrhundert wurde er als blutstillende Wundauflage unter der Bezeichnung Fungus chirurgorum (Wundschwamm) in Apotheken verkauft. In der gleichen Aufbereitung des Pilzes fanden die Auflagen als Tamponaden Verwendung in der Zahnheilkunde, in der Gynäkologie und zur Behandlung äußerlicher Entzündungen sowie Hämorrhoiden. Die medizinische Anwendung des Pilzes ist vermutlich sehr alt. Bereits Hippokrates von Kos (ca. 370 v. Chr.), der als Urvater der Medizin gilt dokumentierte seinen Einsatz zur Wundversorgung sowie seine blutstillenden und antiseptischen Eigenschaften.

Der Zunderschwamm war Pilz des Jahres 1995.

 

Kammmolch

Im Sommer lief uns in einem Klimaeichen.de-Wald dieser Kammmolch über den Weg. Ein sehr seltener Anblick, der ein Indikator für die intakte Natur in seinem Umfeld ist. Diese Art ist streng geschützt und in der Vorwarnliste der Roten Liste der Bundesrepublik Deutschland aufgeführt. Kammmolche werden bis zu 20 cm groß. Zur Paarungszeit entwickeln die Männchen einen hohen, stark gezackten Hautkamm auf dem Rücken und dem Schwanz.

Kammmolche leiden wie alle mitteleuropäischen Amphibien vor allem unter der Zerstörung oder Beeinträchtigung von Kleingewässern in der Kulturlandschaft durch Zuschüttung oder Eintrag von Müll und Umweltgiften.

 

Alter Apfelbaum

An einem alten Apfelbaum, der seit vielen Jahrzehnten am Rand unseres Klimaeichen.de-Waldes steht, wachsen diese kleinen „Mini-Äpfel“. Während der Apfelblüte im Frühjahr wurden die Blüten von Bienen und Hummeln bestäubt und spätestens im Herbst, wenn die Mini-Äpfel herabfallen, erfreuen sich die Tiere des Waldes daran.

Buntspechthöhle im Habitatbaum

Im April und Mai zog dieser Buntspecht seinen Nachwuchs in einer Bruthöhle in einem Klimaeichen.de-Wald auf. Er ist etwa 20 Zentimeter groß und hat eine Flügelspannweite von ca. 35 Zentimetern.

Das Nahrungsspektrum der Buntspechte ist sehr breit und umfasst verschiedenste Insekten ebenso wie kleine Wirbeltiere und Vogeleier, Samen, Beeren und andere Früchte sowie Baumsäfte.

Buntspechte legen vier bis sieben weiße Eier, die etwa 11–13 Tage lang bebrütet werden. Die Jungvögel werden etwa drei bis vier Wochen lang gefüttert, bis sie ausfliegen. In der zweiten Hälfte der Fütterungsphase sind die Nester wegen des ununterbrochenen lauten Gezeters der Jungvögel leicht zu entdecken.

 

Wald im Herbst

Diesen wunderschönen Anblick konnten wir an einem sonnigen Herbsttag in einem der klimaeichen.de-Wälder ablichten.

200-jährige Alteiche mit Totholz

Totholz wird in der Ökologie und insbesondere im Biotop- und Artenschutz als Sammelbegriff für abgestorbene Bäume oder deren Teile verwendet. Grob unterteilt wird dabei zwischen stehendem Totholz, also noch nicht umgefallenen abgestorbenen Bäumen, und liegendem Totholz, das bereits auf dem Erdboden liegt.

Stehendes Totholz ist seltener und ökologisch wertvoller als Liegendes. Besonders selten sind alte dicke Bäume, an denen sich starkes Totholz entwickelt, so wie an dieser 200-jährigen Eiche in unserem Klimaeichen.de-Wald. Totholz wird durch eine Vielzahl von Organismen genutzt, die sich im Laufe der Evolution an diesen Lebensraum angepasst haben. Je nach Holzart und Zersetzungsgrad (Stand des Verfallsprozesses) sind etwa 600 Großpilzarten und rund 1.350 Käferarten an der vollständigen Remineralisierung eines Holzkörpers beteiligt. Zwischen Pilzen und Insekten bestehen unterschiedlichste Abhängigkeiten. Insekten übertragen Pilzsporen auf den Holzkörper, die Pilze können wiederum Nahrungsquelle und Teillebensraum für Insekten sein. Dies führt dazu, dass jeder Totholztyp mit seiner eigenen Flora und Fauna assoziiert ist. Es entstehen Lebensgemeinschaften in der Rinde, im Holz und in Baumhöhlen.

Viele Tiere und Pflanzen, die auf Totholz angewiesen sind, stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Diese Arten sind in ihrer Lebensweise hochgradig auf bestimmte Zerfalls- und Zersetzungsphasen von Holz angewiesen. Pilze, Flechten, Moose, Farne und viele Insektenarten, wie etwa Ameisen und Schmetterlinge finden hier ihre Habitatnische. Der überwiegende Teil unserer 1.000 Wespen- und Bienenarten ist auf Alt- und Totholz angewiesen.

Die Bedeutung des Totholzes für den Artenschutz ist besonders gut bei den Käfern zu belegen. So leben rund 25 Prozent aller in Deutschland vorkommenden Käferarten am Holz verschiedener Zerfallsstadien. Die Gruppe der holzbewohnenden Käfer weist in Deutschland einen sehr hohen Anteil bedrohter Arten auf. Für eine Reihe von Käfern stellt Totholz auch ein Winterquartier dar, etwa für viele Marienkäfer.

Dickes Totholz bietet größeren Tieren die Möglichkeit, ihre Bauten und Nester anzulegen, und ist Lebensraum der Nahrung von Vögeln und anderen Wirbeltieren. Von den Insektenlarven im Holz ernähren sich die Spechte und andere heimische Vögel. Spechte zimmern ihre Bruthöhlen in lebende, aber auch abgestorbene Bäume oder Baumteile. Die so entstandenen Baumhöhlen werden, wenn die Spechte sie verlassen haben, von anderen Tieren als Nistplatz genutzt, so zum Beispiel vom Sperlingskauz und dem Waldkauz sowie von der Hohltaube oder Kleinsäugern wie Siebenschläfer und Eichhörnchen.

Auch Baummarder nutzen die Höhlen. Verlassene Spechthöhlen dienen außerdem einer Reihe von Fledermausarten als Sommer- und Winterquartier.

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